Geria-Trio Plus

Die Wiener Scholastiker des Jazz

 

© Elfi Oberhuber

 

„Wo andere nur noch betreut werden, gehen diese drei Herren also auf die Bühne und spielen mit der freudigen Energie von Jungspunden, aber mit konzentrierter Hingabe und Humor von Altersweisen“ schreibt das Wiener Volkstheater anlässlich ihres Debuts im Roten Salon.

In einer der wohl rührigsten Akademiker-Formationen unseres Landes: Rund um den Wiener Keyboarder, emeritierten Juristen und Schrammel-Urahn Dr. Klaus Peter Schrammel (82) haben sich der Sprach- und Jazz-Pädagoge „Professor“ Mag. Eduard Linshalm (79) mit seinem Bass und der schlagwerkende Salzburger Kulturbeamte a.D. Dr. Silvester „Jakschi“ Schröger (78) geschart, um einem Unruhestand unterhaltungsphilosophisch rüstigen Sinn zu geben. Old School: Da wird musiziert und nicht performt. Hier steppt der Wolf auch so, hier tanzt der Bär auch ohne. Old Wiener Jazz Scholastik. Ausgehend vom Brevier des Jazz, werden dessen Annahmen und Voraussetzungen auf heutige Gültigkeit und das Habitat in Wien musikalisch untersucht und geprüft, die Argumente zwischen Schrammeln und Schrammel nacheinander dargelegt und wohl begründet. Die Scholastik des Jazz sozusagen, die Gesamtheit des Wissens von 239 Lebensjahren umfassend; und auf steter Neugier und den Traditionen von Swing und Wienerlied aufbauend.
Nun versteht es sich wie von allein, dass „geriatrische“ Doktoren standesgemäß eine „Schwester“ benötigen. Und in der Koloratursopranistin Kerstin Grotrian haben sie am Würstelstand Zur Oper eine die Vitalfunktionen belebende Klassikerin gefunden, die den Jazz-Gentlemen Töne des Wienerlieds einhaucht. Frischen jugendlichen Wind lassen sich die Geriatriker durch den brillanten Saxofonisten Ray Aichinger um die mit Hörgeräten versehenen Ohren pfeifen.

 

Peter Schrammel (Keyboard), Edi Linshalm (E-Bass), Silvester „Jakschi“ Schröger (Schlagzeug), Kerstin Grotrian (Gesang), Ray Aichinger (Saxophon)

 

1. Wochenende

S0. Matinee (Kulturbahnhof)